Füssen

Füssen
Fụ̈ssen,
 
Stadt im Landkreis Ostallgäu, Bayern, am linken Ufer des Lechs, der hier aus den Tirolisch-Bayerischen Kalkalpen austritt und zwischen Füssen und Roßhaupten zum Forggensee gestaut ist, 808 m über dem Meeresspiegel, 13 700 Einwohner; Herstellung von Leinen- und Kunstfasern, Metallteilen, Maschinen und Industrieautomaten. Der Ortsteil Bad Faulenbach (1921 eingemeindet) ist Schwefelbad und Kneippkurort; bedeutender Fremdenverkehr. Nahebei die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau.
 
 
Die Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters Sankt Mang, die eine romanische Krypta des 9./10. Jahrhunderts mit Freskenfragmenten des späten 10. Jahrhunderts besitzt, wurde 1701 ff. von J. J. Herkomer (* 1648, ✝ 1717) erbaut und dekoriert. In den barocken Abteigebäuden (Prunkräume) befindet sich das Heimatmuseum; Spitalkirche (1748/49) mit vollständig bemalter Fassade, Sankt Nikolaus (1717 von Herkomer begonnen, 1718 vollendet), Sankt Sebastian (ursprünglich 1507, erneuert 1721-25), Sankt Stephan (1763-65), Sankt Ulrich und Afra (1724/25), Kalvarienberg mit Kirche »Unsere liebe Frau am Berg« (1682-85 von Johann Schmuzer); ehemaliges Kornhaus (1483), ehemalige Stadtvogtei (1. Hälfte 16. Jahrhundert); über der Stadt das »Hohe Schloss« (an der Stelle einer älteren Burg des 13./14. Jahrhunderts, 1486-1505 als Sommerresidenz der Augsburger Fürstbischöfe erbaut; Staatsgalerie).
 
 
Ab um 15 v. Chr. römische Besiedlung; im 4. Jahrhundert n. Chr. lag auf dem heutigen Schlossberg das römische Kastell Foetibus. Um 748 wurde das Benediktinerkloster Sankt Mang gegründet, zur gleichen Zeit ein fränkischer Königshof angelegt, der Ende des 12. Jahrhunderts in den Besitz des Hochstifts Augsburg kam. Die bei Kloster und Königshof entstandene Siedlung entwickelte sich im 13. Jahrhundert zur Stadt (1295 erstmals belegt). 1313 erhielt der Bischof von Augsburg Füssen zum Pfand. Aus dessen Herrschaft ging Füssen 1802 an Bayern über. Bis zum 30. 6. 1972 war es Verwaltungssitz des Landkreises Füssen.
 
Im Frieden von Füssen (22. 4. 1745 endete der Österreichische Erbfolgekrieg zwischen Bayern und Österreich (seit 1740). Bayern verzichtete unter Anerkennung der Pragmatischen Sanktion von 1713 auf die Kaiserwürde und unterstützte gegen Wiederherstellung seines territorialen Umfanges die Wahl von Franz I. Stephan zum Kaiser.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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